Presseberichte zur Königstein Classic 2013
Teilnehmerbericht MSC Duelken [Link]
11. Königstein Classic 18.08.2013 Bericht von Ricarda Walendy Kategorie Sport
Wenn
einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Und wenn er diese
Reise zu einer Oldtimerveranstaltung macht, bei der er (oder sie) auf
einen Fahrtleiter mit seeehr viel Fantasie trifft, geht der Stoff für
Erzählungen so schnell nicht aus. Da der schöne Hochtaunus nun nicht
gerade vor unserer Haustüre liegt, hatten wir uns wohlweislich
entschlossen ein langes Wochenende daraus zu machen. Schon am frühen
Sonntagmorgen (8.15 Uhr) fand die Fahrerbesprechung im KTC Königstein
für die Sportler statt. Es gab reichlich Lesestoff und noch einige
mündliche Erläuterungen, die man auch nicht ignorieren sollte. Vom
Hörensagen wusste ich schon, dass Florian Reuter eine ganz große
Trickkiste hat, aus der er sich reichlich bedient. Auch wir haben im
Westen einige Fahrtleiter, die uns vor große Herausforderungen stellen,
aber die Denkweise ist den meisten inzwischen recht vertraut. In Hessen
denkt man wohl etwas anders. Da muss man sich erst mal drauf einstellen.
Helmut war zwar mit Dirk Kamps schon einmal bei einer Ori in
Königstein, aber für uns gemeinsam war es Premiere. Das Bordbuch gab
eine bunte Mischung an Aufgabenarten her. Gewohnte Kartenausschnitte,
Textaufgaben, Chinesen, Fotochinesen, Fischgräten, Randskizzen...was das
Herz begehrt. Dazu noch in jeder OE eine längere GLP. Gefahren wurde
grundsätzlich im Einbahnstraßensystem. Die eingezeichneten Aufgabenteile
waren außer Strichen und Pfeilen auch noch Halbpfeile nach bayrischer
Art. Außer den Besonderheiten für Halbpfeile galt für alle drei: nur
einmal komplett Befahren (innerhalb der Aufgabe), teilweise auch öfter.
Ach ja, reichlich Punkte gab es auch. Vom Vorstart am Hotel ging es
zuerst durch die Fußgängerzone in Königstein und auf einer Schleife
durch den Ort, Vorarbeit für das Ende der Fahrt- wegen Einbahnstraße.
Den Kartenfehler im weiteren Verlauf habe ich natürlich schon mal nicht
gesehen. In der folgenden Textaufgabe wurde in einem Satz gefordert, an
dieser Stelle ein „P“ auf der Bordkarte zu notieren. Alles klar. Im
nächsten Satz dasselbe mit einem „R“- leider überlesen. Nix klar. Auf
die manipulierten Karten war ich mental schon eingestellt, dass man so
etwas auch mit Satellitenfotos machen kann (da sind wir doch glatt durch
ein Haus gefahren) war mir leider nicht so bewusst. Überhaupt: wenn ich
glücklich war, einen Trick erkannt zu haben, entging mir des öfteren
der zweite oder dritte. Aufgabe 5 bestand aus reichlich Chinesenzeichen,
wobei sich 2- 8 in nur einem Kreisverkehr abspielten. Alles ganz
einfach- schon wieder 10 Strafpunkte. Den Trick verrate ich hier aber
nicht- die nächste Ori kommt bestimmt! In 6 erforderte eine Überlappung
mit einem Halbpfeil eine größere Umfahrung wegen der besonderen Regel
hierfür. Leider erst sehr spät erkannt, was etliche Kilometer zusätzlich
einbrachte. Aber halt auch eine OK. Zwischen 8 und 9 eine noch längere
Umfahrung zwecks Überlappung- wenn man sie denn erkannt hat. Da wurde
mal kurzerhand ein Ortsname verschoben. Die Nr. 10 enthielt den ersten
versteckten Punkt- den ich auch prompt übersehen habe. Das Stück Straße
in 11, das nur noch einlinig war, stellte mal kein Problem dar. Die
letzten Aufgaben vor der Mittagspause waren bei Berücksichtigung der
Fahrtanweisungen wie gewohnt zu absolvieren. Irgendwo fehlt mir zwar
eine Kontrolle, aber es gab weder nachvollziehbare Lösungen noch eine
Idealbordkarte. Schade eigentlich. Bei der Einfahrt zur Pause gab es
noch eine kurze GLP mit zwei Messpunkten bei 10 bzw. 17 Sekunden.
Eigentlich kein Problem, wenn man an beiden sprechenden Timern die
richtigen Tasten drückt. Wenn nicht, tja, dann gibt es viele Punkte.
Unterm Strich hat das aber keinen echten Schaden angerichtet. Für den
habe ich schon auf der Strecke gesorgt. Die OE1 hatten wir trotz einiger
Kilometer extra in den 3 Stunden Fahrzeit geschafft. Man hatte 15
Minuten straffreie Karenz und weitere 15 mit je Minute einem Punkt
Strafe. Dann wurde es teuer. Ab Minute 31 bis 60 gab es 50 Strafpunkte
pauschal. Nach der Pause gab es auf dem Gelände eines Baumarktes 3
Fischgräten zu fahren. Auf einer kleinen Skizze hatte man ganz einfach
aus den Gassen zwischen den Materiallagern und Gebäuden Straßen gemacht.
War ein ziemliches Gekurve, aber noch lustiger wäre es gewesen, hätte
man nach „Wessi-Manier“ in einem Einbahnstraßensystem nur die Wege
dargestellt, die auch wirklich fahrbar sind. Hier wurden alle Wege
angegeben, da behielt man eher den Überblick. Auch diesmal, wie zuletzt
in Heiligenhaus, immer wieder derselbe Fehler: falsche Reihenfolge der
Aufgabenteile, weil das optisch nächste nicht das wirklich nähere ist.
Manche Dinge lernt man halt nie. Die folgenden Luftbildchinesen
enthielten ein gespiegeltes Bild. Zur allgemeinen Unterhaltung trugen
weiterhin bei: Überlappungen, Kartenretuschierungen, eingefügte
Veranstaltermarkierungen als Streckensperren und der Versuch uns gegen
die Einbahnstraße zu führen. Eine ungewohnte Randskizze führte an einem
gesperrten Weg zu einigen Diskussionen. OK nicht nehmen war aber wohl
die richtige Entscheidung. Die Aufgabe 13 umfasste 43 Punkte. Den auf
der Brücke habe ich sofort gesehen. Hätte ich mir die Mühe gemacht mal
zu zählen, wäre ich möglicherweise auch noch auf den letzten ganz unten
rechts in der Ecke gestoßen. Aber ganz ehrlich, die Angabe „43 Punkte“
habe ich überhaupt nicht registriert. Die nächste Textaufgabe verlangte,
auf dem folgenden Streckenabschnitt über alle mit einem „P-Schild“
gekennzeichneten Parkplätze zu fahren und dafür auch ein „P“ auf der
Bordkarte zu notieren. Klar gab es auch einen Parkplatz ohne dieses
Schild. Die nächste Aufgabe bestand aus 2 Seiten Foto-Chinesen. Davon
hatte ich schon mal gehört. Aufgabe: fahren Sie entsprechen der Bilder
die gleiche Richtung wie der rote VW Lupo. Bei der Ori war es dann
plötzlich mal ein Auto in anderer Farbe. Diesmal wurde der VW gegen
einen Audi A1 ausgetauscht- im gleichen Rot. Das ist leider nicht
aufgefallen. Außerdem musste man zwischendurch aufpassen, nicht ein paar
Meter gegen die Fahrtrichtung zu fahren. Die 19 bestand mal wieder aus
Punkten, 16 genau, alle fein nummeriert. Allerdings waren nur 15
verlangt. In der 20 habe ich dann den Hinweis „54 Punkte“ gesehen, aber
es gab keinen versteckten. Diesmal war ein Teil davon entgegen der
zuerst gedachten Richtung zu fahren. Die letzte Aufgabe vor dem Ziel
machte dann die Umfahrung in Königstein erforderlich, wie am Anfang
geschildert. Leider wurde in dieser Etappe die Zeit sehr knapp. Der
Aufenthalt an der SK in der Fußgängerzone kostete wertvolle Minuten und
unterm Strich kamen wir mit 16 Minuten Karenz im KTC an. Also 1 Punkt
extra, aber der machte den Kohl auch nicht mehr fett. Schließlich hatte
ich fleißig gesammelt: 130 Punkte aus der Orientierung. Trotzdem war ich
nicht unzufrieden, da dies unsere erste Teilnahme war und der Stil
etwas ungewohnt. Es war ein langer Tag, recht anstrengend aber auch
schön. Uns hat es Spaß gemacht und wenn die Umstände es erlauben, werden
wir im nächsten Jahr gewiss einen weiteren Versuch unternehmen. Die
Siegerehrung fand wie versprochen (fast) pünktlich um 20.00 Uhr statt.
Die Zeit bis dahin wurde genutzt, indem man gemeinsam mit anderen die
Strecke Aufgabe für Aufgabe durchsprach um allen Fehlern auf die Spur zu
kommen. Komisch, wenn man nachher genau hinschaut ist alles ganz klar-
und sooo einfach!!
Königsteiner Woche vom 15.08.2013:
Taunus-Zeitung vom 14.08.2013:
Camberger Anzeiger vom 15.08.2013
Taunuszeitung vom 13.08.2013